Unser Grünes Hitzeschutzkonzept orientiert sich am Hitzeaktionsplan, der bereits heute eine aus unserer Sicht gute rechtliche Grundlage für bayerische Kommunen bietet.
Zunächst geht es darum, die Prienerinnen und Priener schnell und verständlich über mögliche Gefahren durch Hitze zu informieren. Dass wir in Prien zusammenhalten, hat sich schon mehrfach bewiesen. Dank sozialer Medien und gut vernetzter Strukturen können Vereine wie der TuS Prien, Hilfskreise wie die Caritas oder auch gut vernetzte Eltern und Schulen wichtige Informationen rasch verbreiten. Oft helfen schon einfache Tipps: nachts lüften, tagsüber Fenster und Jalousien geschlossen halten oder ausreichend trinken.
Ein zweiter Schwerpunkt ist die Unterstützung besonders gefährdeter Menschengruppen – etwa ältere Menschen, Kranke oder Menschen in schlecht gedämmten Wohnungen. Hier braucht es im Ernstfall konkrete Angebote wie kühle Aufenthaltsräume in Turnhallen oder unseren Sälen, die Verteilung von Trinkwasser oder auch einfach ein wachsames Auge durch Helferteams. Dass wir in Prien über ein funktionierendes Helfersystem verfügen, haben wir bei Hochwasser und anderen Extremsituationen bereits bewiesen.
Am schwierigsten, aber auch am nachhaltigsten ist die vorausschauende Stadtplanung. Wir Grünen wollen die noch bestehenden Frischluftschneisen unbedingt erhalten – etwa die Verbindung vom Eichental über den Wendelsteinplatz bis zum Herrenberg. Gerade am Wendelsteinplatz, der bereits stark versiegelt ist und weiter versiegelt werden soll, braucht es dringend Beschattung durch Bäume und Grünflächen zur Kühlung. Auch entlang der Bahnstrecke könnte gezielt mehr Grün geschaffen werden. Einzelne Grüninseln müssen erhalten bleiben. Es wird immer wieder auf die Bedeutung von privaten Gärten mit Baumbestand und Kleingärten – auch Gemeinschaftsgärten – hingewiesen, dies gilt es langfristig zu sichern. Hier kann sich die Kommune in Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen wie dem Obst- und Gartenbauverein hervortun.
All diese Aspekte müssen im nächsten Flächennutzungsplan, der demnächst auch öffentlich zur Besichtigung ausliegt, verbindlich berücksichtigt werden. Hier hat Prien noch einiges zu tun!
Am Ende wird die Verwaltung in der Pflicht stehen, solche Konzepte – spätestens wenn sie gesetzlich vorgeschrieben werden – auch umzusetzen. Umso bedauerlicher ist es, dass in den letzten Jahren die Chance vertan wurde, einen Klimaschutzmanager einzusetzen, der sich gezielt auch um Hitzeschutzkonzepte kümmert. Anträge in diese Richtung wurden immer wieder abgelehnt.