Unsere Badeinsel ist wieder da!

Wer in den letzten Tagen am Schraml war, konnte es sehen: Jung und Alt tummeln sich wieder auf der Schwimminsel! Mit ein Verdienst der Beharrlichkeit von uns Priener Grünen. Denn die letzten drei Sommer war das nicht möglich, die Insel war einfach weg! Hatte davor die Priener Jugend ihren Badespaß auf der Insel, herrschte plötzlich gähnende Leere auf dem See.
Auf unsere Anfragen bei der Verwaltung hieß es, dass in vielen Orten Deutschlands solche Einrichtungen entfernt wurden – Grund hierfür sei ein Gerichtsurteil, das nach einem tragischen Badeunfall eine Kommune in erster Instanz zur Haftung verpflichtete. Deswegen auch in Prien – und angeblich ohne Aussicht auf Wiedererrichtung! In Rimsting allerdings gab es die Inseln doch noch.
Unsere Recherche ergab eindeutig: Es gibt keine neuen gesetzlichen Vorschriften, die eine Errichtung der Schwimminsel nicht mehr zulässt. An der rechtlichen Situation hatte sich gegenüber den Vorjahren also nichts geändert. Klar wurde jedoch, dass die Gemeinde angemessene Sicherheitsmaßnahmen treffen muss, um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, um in der Regel nicht haftbar gemacht zu werden.

Waren wir hier in die Falle eines gesamtgesellschaftlichen Phänomens getappt? Das sogenannte Sicherheits- oder Präventionsparadoxon besagt: Je höher die Sicherheitsstandards, desto seltener passieren Unfälle – aber umso mehr verlassen sich Badegäste auf diese Standards und achten weniger selbst auf ihre Sicherheit. Am Ende bleibt immer weniger Raum für Eigenverantwortung. Dabei schützt das Grundgesetz auch das Recht auf Selbstgefährdung. Hinzu kommt ein verstärktes Verfolgungsinteresse von Betroffenen: Unfälle werden nicht mehr als Unglücksfälle akzeptiert – ein Schuldiger muss gesucht und gefunden werden.

Für uns war das Grund genug, doch einen schriftlichen Antrag auf Wiederanschaffung der Insel zu stellen – mit Verweis auf unser Rechercheergebnis. Zwar wurde dieser zunächst nicht auf die Tagesordnung gesetzt, doch nach einer erfolgreichen Vermittlung mit dem Betreiber des Schramlbades wurde er schließlich behandelt – und Bürgermeister sowie Gemeinderat stimmten zu.

Die alte Insel war leider schon recycelt, also musste eine neue her – leider aus Kunstoff. Über die Farbe wurde noch ein wenig diskutiert – aber zum Schluss war man sich einig: Der Schraml bekommt seine Insel zurück!

Vielen Dank an Bürgermeister, Gemeinderat und unseren Schraml!