Kein*e Klimaschutzmanager*In für Prien?

Zu unserer Verwunderung wurde über die Einrichtung einer Stelle für eine*n Klimaschutzmanager*in im Gemeinderat erneut abgestimmt. Trotz unserer Unterstützung für dieses Vorhaben stimmte der Gemeinderat anders als bei der ersten Abstimmung 2022 gegen das Vorhaben.

Die vorgeschlagene Alternative, die Fortbildung eines Mitarbeiters der Bautechnik zum Energiewirt, sehen wir als Ergänzung und nicht als Alternative, da die Aufgabenbereiche unterschiedlich sind.

Das Priener Klimaschutzkonzept muss dringend aktualisiert werden, um aktuellen europäischen, bundesdeutschen und bayerischen Minderungszielen gerecht zu werden. Das Klimaschutzkonzept von 2014 ist nicht mehr aktuell und dazu es mangelt an der Umsetzung. Das Argument gegen die Einstellung eines Klimaschutzmanagers, dass die Gemeinde alles selbst machen könne, sehen wir als widersprüchlich, da bisher ja nur wenige Maßnahmen umgesetzt wurden.

Wie wirksam ein Klimaschutzmanager sein kann zeigt sich ganz klar in der Studie des Umwelbundesamtes. Dieser Wirkungsanalyse zufolge wurden in kleinen Städten und Gemeinden mit Klimaschutzmanager mehr als doppelt so viele Projekte gefördert und fünfmal so viele Fördermittel genutzt wie in Kommunen ohne Klimaschutzmanager

 

 

Hier eine Zusammenfassung der Studie:

  1. Klimaschutzmanagement in Kommunen ist effektiv: Die Studie zeigt, dass Kommunen, die ein Klimaschutzmanagement implementieren, signifikante Fortschritte bei der Reduktion von CO2-Emissionen und der Steigerung der Energieeffizienz erzielen. Das Klimaschutzmanagement ist somit ein wirksames Instrument im Kampf gegen den Klimawandel.
  2. Erfolgsfaktoren für Klimaschutzmanagement: Die Studie zeigt auch, dass der Erfolg von Klimaschutzmanagement in Kommunen von mehreren Faktoren abhängt. Dazu gehören die Verfügbarkeit von Ressourcen wie Personal und Finanzierung, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren und die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.
  3. Potenzial für weitere Maßnahmen: Obwohl viele Kommunen bereits Klimaschutzmanagement implementiert haben, gibt es immer noch viel Potenzial für weitere Maßnahmen. Insbesondere sollten Kommunen ihr Engagement im Bereich erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Verkehr verstärken, um ihre CO2-Emissionen weiter zu reduzieren.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/factsheet_wirkungsanalyse_fuer_das_klimaschutzmanagement_in_kommunen.pdf