Geothermie für den Chiemgau

Das Heizwerk in Riem der Stadtwerke München (SWM)
Das Heizwerk in Riem der Stadtwerke München (SWM)

MdL Köhler und Kreisrätin Thalmayr: Riesige Potenziale im Chiemgau, endlich Geothermie unterstützen!

Investitionsfonds, Gipfel und staatliche Bürgschaften beantragt – von Regierungskoalitionsmehrheit abgelehnt

Die Haushaltsberatungen im Bayerischen Landtag betrafen in dieser Woche in besonderer Weise die Unterstützung der Energiewende in den Kommunen. Die Grünen Abgeordneten wollen nicht länger beim schleppenden Ausbau der Geothermie in Bayern zuschauen und brachten daher Änderungsanträge ein, um die Geothermie entscheidend voranzubringen.

So fordern sie nicht nur einen Geothermie-Gipfel, der Kommunen, Investoren und Fachleute an einen Tisch bringt, sondern legten dem Landtag auch einen Antrag auf ein Bürgschaftsprogramm vor, damit Kommunen Potenziale erkunden und Risiken absichern können.

Martina Thalmayr, Kreisrätin und Kandidatin für den Bayerischen Landtag: „Die Riesenchance Geothermie bleibt auch bei uns solange ungenutzt, solange die Kommunen das Risiko der Bohrung im zweistelligen Millionenbereich alleine tragen müssen. Das kann eine Kommune in den Bankrott treiben. Wir brauchen dringend eine Risikoabsicherung seitens des Landes, damit vor Ort das Potenzial „Wärme aus der Tiefe“ genutzt werden kann. Eine echte Chance für saubere Wärme in den Häusern und für die Energiewende!“

Claudia Köhler, Grüne Betreuungsabgeordnete für den Landkreis Rosenheim: „Gerade im Chiemgau gibt es vielsprechende Geothermievorkommen. Einige Claims sind bereits abgesteckt. Die Bundesregierung ist mit einem kraftvollen Förderprogramm in Vorleistung gegangen und unterstützt mit bis zu 40% Förderung. Trotzdem wird es ohne privates Kapital nicht vorwärts gehen. Der Freistaat muss eng begleiten, damit unsere Energieversorgung nicht ein weiteres Mal von Spekulanten und Despoten abhängig wird und die Wertschöpfung möglichst in Bayern bleibt.“

Die Fraktionen CSU und FW lehnten mehrheitlich die Grünen Geothermie-Anträge ab (namentliche Abstimmungsliste im Anhang). „Es kann doch nicht ernst gemeint sein, außer 7,5 Mio Euro für Studien zur Geothermie nichts im Haushalt zu verankern und den Rest den Kommunen zu überlassen. Der Wirtschaftsminister in Bayern muss sich endlich kümmern. Wir brauchen schnellstens Finanzierungsmodelle für die Geothermie. In vielen Landkreisen liegt das Potenzial weitaus höher als 25% – eine Riesenchance für die Energiewende,“ so Köhler.

Thalmayr und Köhler glauben trotzdem an die Wirkung der Geothermie-Anträge. „Die Staatsregierung muss endlich aus der Schockstarre erwachen und handeln, früher oder später wird der Gipfel stattfinden, denn es geht gar nicht mehr anders. Aber es eilt.“

Bild Quelle: geothermie.de/aktuelles/nachrichten/news-anzeigen/news/klimaziele-muenchen-geothermie-ist-mit-abstand-die-effektivste-massnahme.html